Columbarium
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Columbarium, auch Kolumbarium (lat. collum der
Flaschenhals; der Bergrücken): ursprünglich
die Bezeichnung für Taubenschlag. Frühchristlich:
unterirdische Begräbnisstätte
mit mehreren übereinanderliegenden Nischenreihen
zur Aufstellung von Aschenurnen.
Heute bezeichnet es
ein Urnengewölbe,
das oft einem Friedhof oder Krematorium zur
Aufbewahrung der Urnen angegliedert
ist.
Mehr als 20.000 papierne Aschebeutel
mit den Namen der Toten waren im Columbarium im Ghetto Theresienstadt in unterirdischen
Kasematten untergebracht. Siehe auch: =>Krematorium
Dieser Text steht im letzten Raum
der Leichenhallen auf der rechten Seite:
Ein Fels ist er, sein Tun vollkommen.
Ja, alle seine Wege sind Gerechtigkeit;
Ein Gott der
Treue ohne Fehl.
Und gerade ist er und gerecht.
5. Buch Mose 32,4
Der Fels ist vollkommen in allem Tun.
Wer wird ihm sagen, was du tun wirst.
Der Herrscher unten
und oben.
Tötet und macht lebendig.
Senkt in die Gruft und
hebt empor.
Die folgende Inschrift befindet sich in den Leichenhallen im vorletzten Raum auf der linken Seite:
Hoffnung Israels, sein Helfer in der
Zeit der Not,
warum solltest du sein wie ein Fremdling
in dem Lande,
und wie ein Wanderer, der zum Übernachten
einkehrt?
Jeremia 14,8
Jedes Gerät, geschmiedet
gegen dich, richtet nichts aus,
und jede Zunge, die
gegen dich auftritt zum Gericht, sprichst du schuldig.
Dies ist der Anteil der Knechte des Ewigen und ihr
Verdienst von mir,
ist der Spruch des Ewigen.
Jesaja 54, 17 Quelle: 1071)
Vernichtung der Urnen
Anfang November 1944 wurde angeordnet, die Asche der Opfer fortzuschaffen. Dazu wurden Frauen und Kinder herangezogen, die als Prämie Sardinenbüchsen erhielten. Bei dieser Arbeit, die vier Tage dauerte, spielten sich makabre Szenen ab. Die papiernen Aschebeutel mit den Namen der Toten waren im Columbarium in unterirdischen =>Kasematten untergebracht, mehr als 22.000 an der Zahl. In einer Kette von 200 Menschen wurden die Urnen weiter gereicht und auf Lastwagen verladen. Den Gefangenen wurden gesagt, daß man die Asche in sechs Massengräbern auf einem Prager Jüdischen Friedhof besetzen würde. Dagegen wurde die Asche unweit der Stadt in die =>Eger geschüttet. Quelle: 1012)