Dresdner Kaserne
Die Dresdner Kaserne (Block H V - Nr. 18 auf dem Stadtplan), die im Norden der Großen Festung liegt, ist neben der =>Magdeburger Kaserne die größte Kaserne der Festung. Sie hieß früher Große Infanteriekaserne und eine Karte aus den zwanziger Jahren weist sie als Standort des Regiments 94 aus. In dieser Kaserne waren seit dem 6. Dezember 1941 Frauen untergebracht, anfangs auch noch zusammen mit ihren Kindern. Im Keller war ein Gefängnis (Frauengefängnis) eingerichtet worden für Häftlinge, die sich eines Vergehens schuldig gemacht hatten. Ein Teil der Räumlichkeiten wurde für Theaterveranstaltungen und andere Kulturveranstaltungen genutzt. Auf dem Kasernenhof war es den Häftlingen erlaubt, Fußball zu spielen (7 Spieler in jeder Mannschaft). Der von =>Kurt Gerron im Auftrag der SS gedrehte =>Film „Theresienstadt – ein jüdisches Siedlungsgebiet“ zeigt Szenen eines Fußballspieles in der Dresdner Kaserne.
Die Kaserne wurde nach der Befreiung
wieder von der tschechoslowakischen Armee benutzt.
Anfang der 90er Jahre wurde die Tereziner Garnison von
Oberst (Plukovnik) Latzko kommandiert.
Die Kaserne hieß zu
diesem Zeitpunkt bereits Jan Získá–Kaserne, die
Leninbilder in den Gängen
waren mit Bärten verziert, offene Diskussionen über
Wehrdienstverweigerung mit Latzko und anderen Offizieren
möglich. Ende der Neunziger Jahre verließen
die letzten Militärs die Kaserne, Latzko war nach
der Trennung zwischen Tschechien und der Slowakei wieder
in die Slowakei gegangen. Heute (2005) steht dieses Riesengebäude
leer.
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